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#10 Echte Problemlöser

In der Wirtschaft sind Produkte erfolgreich, die echte Problemlöser sind. Dies gilt auch für digitale Tools. Ein eindrückliches Beispiel der Digitalisierung zeigte ECO Das Wirtschaftsmagazin auf SRF am Montag, den 19. November 2018. SULZER in Winterthur baut seit 1834 Pumpen. Diese stellen den grössten Kostenfaktor von Pipelines dar. Durch eine Datenanalysesoftware lassen sich diese Kosten nun enorm senken: «Die Blue Box ermöglicht unseren Kunden signifikant Geld einzusparen bei dem Betrieb und bei der Wartung von industriellen Pumpen», verspricht Marc Heggemann, Leiter Digitale Lösungen Sulzer. In seinem Rechenbeispiel werden die Kostendimensionen klar: Eine Ölpipeline hat alle 50 Kilometer eine Pumpstation. Eine Pumpstation verursacht pro Jahr Stromkosten von ca. 1 Million US-Dollar. Bei 20 Pumpstationen sprechen wir also von Betriebskosten von 20 Millionen US-Dollar. Mit Blue Box soll bis zu 5% eingespart werden, das ist dann also eine Kosteneinsparung von einer Million US-Dollar pro Pipeline pro Jahr. Die Bluebox ermittelt Daten, um zu erkennen, ob eine Pumpe optimal funktioniert. Ist dies nicht der Fall, verbraucht sie mehr Strom und nutzt sich schneller ab. Die Sulzer Management AG stand im Final für den «Digital Economy Award 2018» und hat für ihre Blue Box das Gold-Zertifikat erhalten.

 

In der Bildung werden schon seit längerer Zeit digitale Tools gesammelt und vorgestellt oder auch speziell für den Unterricht entwickelt.

Für mich stellt sich die Frage, welche dieser digitalen Werkzeuge tatsächlich echte Problemlöser sind.

Für meine Berufsmatura-Anwärterinnen und -anwärter verfolge ich ein Credo: Ich nutze digitale Tools, die sie auch für sich persönlich und in ihrem beruflichen Alltag einsetzen (wollen / müssen / können).

 

Bei uns an der Schule arbeiten wir mit Microsoft Office 365. An einer anderen Schule, an der ich tätig war, arbeiteten wir mit einer Moodle-Plattform. Der Mehrwert von Office365 zu Moodle ist für mich signifikant. Und: Office365 entspricht meinem Credo. Mein analoger Lernraum wird ergänzt mit dem digitalen Lernraum über OneNote. Ich schätze an OneNote die Offenheit. Ich kann per Tastenkombination Definitionen (direkt mit den bereits eingebetteten Links) und Videos in unser Fachvokabular einfügen. Ich kann Vertiefungstexte als Dokument (pdf, Word) teilen, ich kann die Studierenden selbst Arbeiten hochladen lassen, wir können gemeinsam an einer Aufgabe arbeiten. Ich liebe es! Office 365 erleichtert mir die Arbeit enorm. Habe ich früher x Ordner voll mit Kopiervorlagen herumgeschleppt, habe ich heute meine gesamte «Bibliothek» jederzeit und überall verfügbar (vgl. Blog #09). Entdecke ich beim Surfen etwas Spannendes, speichere ich es direkt auf die Cloud-Lösung OneDrive hoch und kann es damit sofort meinen Studierenden zur Verfügung stellen. Tafelbilder fotografiere ich mit dem Handy, maile mir das Foto und speichere es vom Laptop direkt ab. Voilà. Kein Zwischenspeichern und umständliches Hochladen mehr. Damit sind die Office 365-Anwendungen, insbesondere OneDrive und OneNote, zu meinen aktuellen Favoriten geworden und ich schöpfe bei Weitem noch nicht alle Möglichkeiten aus.

 

 

Ehrlicherweise muss ich hier anmerken, dass diese Tools vor allem für mich Problemlöser sind, noch nicht unbedingt für die Studierenden. Viele melden mir zurück, dass sie gerade das Fachvokabular zu wenig nutzen. Sie schauen erst vor einer Prüfung rein und es gibt sogar solche, die es sich dann ausdrucken (!). Daran sieht man, dass auch für die Studierenden der Umgang mit digitalen Tools häufig noch umständlich oder ungewohnt ist.

Am Auffälligsten ist diese Tatsache immer bei Schuljahresbeginn. Fordere ich alle dazu auf, sich einzuloggen, um zu sehen, wo welche Informationen verfügbar sind, breitet sich erst mal Hektik aus. «Wie lautet noch mal mein Login? Passwort? Häh, das wusste ich noch nie!», sind dann Sätze, die ich von vielen höre.

Dieses Problem kenne ich natürlich auch. Und auch dafür gibt es digitale Problemlöser. Nach einem solchen habe ich mal einen Studierenden gefragt, weil ich wegen der Sicherheit besorgt war. Er hat mir versichert, dass es um vielfaches sicherer sei, die Passworte per App aufzubewahren bzw. auch immer wieder neue und starke Passworte generieren zu lassen, als zuhause auf dem Computer Passworte in einem Dokument aufzuschreiben und zu speichern. Seine Begründung leuchtete mir ein und ich entschied mich vor Kurzen für Dashlane (www.dashlane.com). Abgesehen von ihrem ausgezeichneten Produkt zur Passwort-Sicherheit (Google Store Beste App u.v.m.) ist Dashlane ein super spannendes StartUp. Gegründet von zwei jungen Studenten, die gerade ihr Studium in Paris abschliessen, einer davon entwickelte die Dashlane Desktop App und hatte niemals zuvor einen Chef. Von Anfang an sein eigener Boss sein – für viele ein Traum. Bei Dashlane Wirklichkeit.

 

Das sind nur 2 Tools, die für mich einen echten Mehrwert generieren und die ich für Schule und Privates nutze. Echte Problemlöser eben.

Welches sind deine liebsten digitalen Problemlöser?

 

 

Heb dier Sorg, Miriam

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