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#01 «Begriffe machen unsere Welt»

Hast du dir schon mal überlegt, was eigentlich «unterrichten» bedeutet? Ich unter-richte. Ich bin oben, du bist unten und ich richte dich. In «Richten» ist auch «Recht» enthalten. Ich, die Lehrperson, habe Recht, du – Schüler, Lernende, Studierender – nicht.

Eine neue Schule braucht neue Begriffe. Ich bin nicht Unterrichtsperson, denn ich habe nicht immer Recht, manchmal weiss ich es auch einfach nicht (dann frage ich Google – Google hat schliesslich immer Recht ).

Ich richte auch nicht. Okay, ich muss bewerten, beurteilen, Noten verteilen. Aber ich will nicht richten im Sinne von «Du bist richtig, du nicht». Ich will auch nicht be-richtigen. Ich nehme meine Studierenden so wie sie sind. Mit all ihren Eigenheiten. Da kann es auch mal vorkommen, dass ich mich mit einer Ghettofaust anstatt mit Handschlag verabschiede. Wir lachen jedes Mal herzlich dabei!

Aber gut, wie kommen wir denn nun auf neue Begriffe? Ich fange mal an zu denken (das mache ich liebend gern!): In einer digitalisierten Welt benötigen wir Menschen wahrscheinlich digitale Kompetenz. Ich nehme mal schwer an, dass dies über das Bedienen eines Computers und diverser Programme hinausgeht.

Hier gibt es eine Definition digitaler Kompetenz:

 

DEFINITION OF DIGITAL COMPETENCE

Digital competence is a combination of knowledge, skills and attitudes, through technology, to perform tasks, solve problems, communicate, manage information, collaborate create and share content effectively, appropriately, securely, critically, creatively, independently and ethically.

Digitale Kompetenz ist eine Kombination von Wissen, Fähigkeiten und Haltungen, durch Technologie Aufgaben zu erfüllen, Probleme zu lösen, zu kommunizieren, Informationen zu besorgen, zusammenzuarbeiten, Inhalte effektiv, passend, sicher, kritisch, kreativ, unabhängig und ethisch zu kreieren und zu teilen.

 

Wow! Was heisst das? Ganz ehrlich? Ich bin mir nicht zu 100% sicher. Was denkst du?

Dr. Anja C. Wagner hilft mir die Definitionen von Digitalisierung und digitaler Kompetenz zu verstehen:

Wenn ich mich der digitalisierten Welt, der neuen Kultur auch erst annähere, so bin ich mir doch ganz sicher, dass die Welt und damit auch die Bildung definitiv demokratischer werden müssen. Wir müssen miteinander lernen, wir müssen die Studierenden fragen, was sie lernen wollen, welche Ziele sie sich setzen, wir müssen selber immer wieder Neues lernen wollen. Wir müssen uns vielleicht sogar neu erfinden. So dass wir alle eben zusammenarbeiten können und gemeinsam Inhalte gestalten und wiederum miteinander teilen.

Die Grundlage dafür ist meiner Meinung nach, dass wir als Lernprozessbegleiter zuerst einmal bereit sind, aus unseren verschlossenen Schulzimmern herauszutreten und sichtbar zu werden. Wir müssen mit unserem Namen persönlich einstehen für nachhaltiges gemeinsames Lernen. Die Vernetzung muss analog beginnen: Wir öffnen die Schulzimmer-türen und vernetzen uns von Person zu Person.

Wär das mal ein Anfang? Du bist bei mir jederzeit herzlich willkommen! 

 

Herzlichst, deine Miriam

 

PS: Mein aktueller Lernprozess betrifft das Bloggen!

 

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